Sonntag, 3. April 2011

Ein Abschied ohne Tränen: Adieu Facebook!

Zweimal dachte ich auf diesem Blog laut über den Sinn von Facebook nach. Den Sinn, Stunden in einer Schein-Welt von Selbstdarstellern, Träumern, Weltverbesserern, Keiler, echten und mehr falschen Künstlern, die sich mit einer Tastatur auf ein Podest tippen wollen. Lebenskünstler und Schleimer ("meine lieben, zigtausende Freunde, ich wünsche euch...bla,bla....) zu verbringen und auch so zu werden...?
Oft dachte ich, das ist wie im Werbefernsehen. Einladungen zu "Produkt-Präsentationen" Jeder will ein Produkt, also sich selbst, präsentieren. "Freunde" werden mit Eifer und Verbissenheit gesucht, mit denen man keine Interessen, Sorgen und Gemeinsamkeiten teilt, die man nicht einmal kennt. So manche Phantasie-Fakes spiegeln etwas vor, das nur Schall und Rauch ist...
Aber "Freunde" sind "sehr wichtig" auf Facebook. Denn je mehr Freunde man hat, um so wichtiger ist die eigene Person, die oft nicht einmal vom Wohnungs-Nachbarn, der Supermarkt-Verkäuferin oder Arbeitskollegen wahrgenommen wird...
Den Lebenslauf, Titeln oder die "Hochschule" kann man aus den Fingern "zuzeln", also lutschen, und es entsteht das, was man gerne sein will...
Dann besuchte ich wieder einmal den Blog von Marcus J. Oswald. Ein langjähriger Blog-Betreiber und Journalist, dessen Spezialgebiet Rotlicht, Kriminalität und Justiz darstellen. Ich las auch, warum er sich von Facebook verabschiedet hat und fand viele Parallelen mit meiner Sicht des "sozialen Netzwerkes".
So schreibt er (u.a.) über Freunde bei fb:  >>>Facebook-Freunde sind „auf Suche“ und tendenziell unruhig. Im realen Leben würde niemand auf die Idee kommen, hunderte „Freunde“ zu akkumulieren. Vier gute genügen, vielleicht fünf im erweiterten Kreis. Wer hat schon mehr? Facebook stimuliert eine Art Gier, eine Königsleiter. Der beste ist der, der „am meisten“ Freunde hat. Manche haben tausende „Freunde“. Von denen sie vermutlich nur zehn kennen. Oder gar keinen. Das dubiose System der „Freundmaximierung“ ist abstoßend. Es entspricht nicht dem realen Sozialverhalten des Menschen. Am Ende, nach 17 Monaten „Facebook“, war es so: Mit einem einzigen der „90 Freunde“ gab es regelmäßig Treffen und Gespräch.<<< der ganze Artikel

Dem ist nicht mehr viel hinzuzufügen und wenn ich morgen mein Konto lösche, habe ich mehr Zeit, mich um echte Freunde umzusehen, mit denen ich auch auf ein Bier gehen, tratschen, blödeln oder telefonieren kann...
Während ich diese Zeilen schrieb,bekam ich wieder eine Freundschaftsanfrage: Ich kenne die Person nicht, auch wie die letzten Anfragen vergangene Woche, die ich auch ignorierte...
und die paar echten Freunde, mit denen kann ich auch ganz "altmodisch" mailen und meine Blogs haben auch eine Kommentarfunktion ;-)
Ein Freund, ein guter Freund.... 

1 Kommentar:

  1. hallo freddy
    facebook als echte community zu sehen bei der es echte freunde gibt ist natürlich irreal. facebook dient lediglich als pr-plattform oder als tierersatz für wirklich einsame menschen, die sich früher einen wellensittich gehalten haben und glaubten er antwortet ihnen wirklich. apropos oswald, der war eine der wenigen der es sogar bei facebook zusammenbrachte hinausgeworfen zu werden.
    lg
    jucker

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